Was macht ein Influencer? Das solltest du über den modernen Traumjob wissen
Um die Welt reisen, die schönsten Orte der Welt sehen – und das alles mit tollen Schnappschüssen für die Follower bezahlen. Das Hobby zum Beruf machen und Geld verdienen mit dem, was wenig Arbeit und viel Spaß macht. So oder so ähnlich muss das Leben als Influencer aussehen. Ein absoluter Traumjob!
Ein Traumjob? Ja – und nein. Für viele Menschen ist es ganz sicher ein Traum. Und es ist tatsächlich aufregend und abwechslungsreich, ein Influencer zu sein. Aber es ist eben auch ein Job. Einer, der viel Spaß macht, der aber auch mit viel Arbeit und Engagement verbunden ist. Lass uns gemeinsam einen Blick hinter die Kulissen des Influencer-Daseins werfen!
Was ist ein Influencer überhaupt?
Der Begriff Influencer kommt aus dem Englischen und lässt sich am ehesten mit „Meinungsführer“ übersetzen. Das drückt schon sehr gut aus, was ein Influencer macht: Er setzt Trends und beeinflusst auf eine gewisse Art seine Follower.
Influencer ragen mit ihren Postings aus der Masse der Social Media User raus und erreichen damit besonders viele Menschen. Durch ihre Inhalte bauen sie Vertrauen auf und zeigen sich als Experten auf ihrem Gebiet. Je mehr Follower ein Influencer hat, desto spannender ist er für Unternehmen. Immer mehr große und bekannte Marken, aber auch viele kleinere Brands setzen auf Influencer als Werbeträger.
Sie nutzen deren Reichweite, um ihre Produkte in ihrer Zielgruppe vorzustellen – und sie an sie zu verkaufen. Für diese Werbung bezahlen sie wiederum den Influencer, etwa mit einer vereinbarten Summer für jedes werbende Posting.
Instagram, TikTok und YouTube – die wichtigsten Plattformen
Mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung nutzt Social Media. Logisch, dass die sozialen Netzwerke für das Marketing kleiner und großer Brands interessant sind. Die wichtigsten Plattformen für Influencer sind Instagram, TikTok und YouTube.
In Deutschland nutzen mehr als 27 Millionen Menschen Instagram. Damit eignet sich die Plattform hervorragend, um mit deinem Content ein großes Publikum zu erreichen. Fotos, Reels und Live-Streams kannst du nutzen, um deinen Followern einerseits Inhalte zu präsentieren und andererseits in Kontakt mit ihnen zu treten. Je mehr aktive Follower du hast, die mit deinen Beiträgen interagieren, desto besser.
TikTok
TikTok hat in Deutschland rund 20,5 Millionen Nutzer – und es werden immer mehr. Vor allem die Generation Z hat das Netzwerk für sich entdeckt, in dem hauptsächlich Kurzvideos geteilt werden. Bei TikTok findest du also eine junge Zielgruppe, die kaum noch über die „klassischen Medien“ erreicht wird. Klar, dass TikTok damit für viele Brands interessant wird, mit denen du als Influencer Kooperationen eingehen kannst.
Übrigens: Zur Generation Z gehörst du, wenn du zwischen 1995 und 2010 geboren bist.
YouTube
YouTube ist wohl die beliebteste Video-Plattform in Deutschland: Umfragen zeigen, dass um die 70 Millionen Menschen regelmäßig auf YouTube unterwegs sind. Die Plattform ist also in allen Altersklassen gleichermaßen beliebt. Auch hier kannst du deine Inhalte einem großen Publikum präsentieren und über den Live-Chat mit ihnen kommunizieren.
Ernährung, Fitness oder Yoga: Deine Nische ist wichtig
Sicher kennst du auch einige bekannte Influencer und folgst ihnen auf Instagram und Co. Pamela Reif etwa gehört mit mehr als 9 Millionen Followern auf Instagram zu den berühmtesten Fitness-Influencern. Auf ihrem Profil teilt sie regelmäßig ihre Work-outs und Trainingspläne, gesunde Rezepte und gewährt auch den einen oder anderen Blick hinter die Kulissen. Auch in Sachen Fashion ist sie eine gefragte Influencerin. Mit ihrem vielseitigen Content bietet sie verschiedenen Unternehmen Kooperationsmöglichkeiten.
Damit ist sie ein gutes Beispiel für das, worauf es bei deinem Content als Influencer ankommt: Präsentiere dich mit Content, mit dem du dich wirklich gut auskennst. Ganz gleich, ob es Fitness, Yoga oder Ernährung ist, ob du einen besonders nachhaltigen Lifestyle lebst oder einen grasgrünen Daumen beim Pflegen deiner Zimmerpflanzen hast.
Trainingspläne, Beauty-Tutorials, Rezepte – deine Follower suchen nicht nur nach Unterhaltung, sondern auch nach Inhalten, die ihnen Wissen vermitteln und ihnen helfen. Man wird dir schnell anmerken, wenn du dich mit „deinem“ Thema nicht wirklich auskennst. Mache dir also deine eigene Leidenschaft zunutze. Dann produzierst du nicht nur authentischen Content, der deinen Followern wirklich etwas bringt. Vor allem hast du dann auch selbst Spaß dabei.
Apropos Spaß: Deine Mission ist es, den Alltag aufzulockern und Menschen zum Lachen zu bringen? Auch mit Comedy-Inhalten kannst du bei Instagram, TikTok oder YouTube erfolgreich sein und dich als Influencer positionieren. Der ehemalige Profi-Basketballer Liam Carpenter (@liamcarps1) beweist das auf Instagram und TikTok ebenso wie Christian King (@imkingchristian).
Ein bisschen Insta, ein bisschen TikTok: Was macht ein Influencer den ganzen Tag?
Das Wichtigste gleich vorneweg: Der Job als Influencer kann anstrengend sein. Reichweite, Berühmtheit und Kooperationen kommen nicht von selbst. Dafür musst du erst eine Basis schaffen. Und wenn du viele Follower hast und die ersten Unternehmen dir Kooperationen anbieten, musst du am Ball bleiben, damit dein Business läuft. Umso wichtiger ist es, dass du in einem Bereich aktiv bist, der dir selbst Spaß macht.
Die Tage starten oft früh. Dein E-Mail-Postfach wartet auf dich: Du findest neue Kooperationsanfragen, Mails von Unternehmen, deren Produkte du bewirbst. Das heißt, du musst checken, ob die Anfragen für dich infrage kommen – stehst du hinter dem Produkt? Wie sind die Konditionen?
Bestehende Kooperationen laufen nicht nur nebenher: Deine Partner möchten regelmäßig wissen, wie deine Zahlen aussehen. Also checkst du noch eben deine Klicks auf Insta und Co. Dann machst du ein kurzes Video für deine Follower, die sicher gerne wissen möchten, was heute so auf deinem Plan steht.
Vielleicht drehst du ein Video oder hast ein Fotoshooting geplant. Die neuen Yoga-Klamotten möchten für ein Werbeposting in Szene gesetzt werden oder du drehst ein Tutorial mit den neuesten Beauty-Produkten deines Werbepartners.
Zwischendurch gönnst du dir eine Mahlzeit oder drehst eine Gassirunde mit deinem Hund – eine willkommene Gelegenheit, deinen Followern einen privaten Einblick in dein Leben zu gewähren.
Anschließend setzt du dich an deinen Rechner und bearbeitest deine Fotos oder Videos. Welche Aufnahmen sind gelungen? Was schneidest du lieber raus? Hier ein Filter, da ein paar Effekte. Ein passender Text zum Posting muss auch noch her. Ganz wichtig sind natürlich die Links zu deinen Partnern.
Zwischendurch und am Abend nutzt du die Zeit, um mit deinen Followern zu kommunizieren, also Nachrichten zu beantworten, Kommentare zu checken oder auch mal live zu gehen. Denn der Kontakt zu den Followern ist für Influencer maßgeblich für den Erfolg.
Wichtig: Ohne neue Inhalte verliert dein Kanal schnell an Reichweite. Ein Tag ohne Smartphone und regelmäßige Updates von dir wird also eher selten sein. Als Influencer musst du damit leben, jederzeit und überall dein Smartphone bereit halten zu müssen und mehrmals täglich etwas zu posten.
Du siehst: Je größer deine Reichweite ist und je mehr und umfangreichere Kooperationen du hast, desto mehr Arbeit musst du in deine Online-Präsenz stecken. Einiges davon kann dir eine seriöse Agentur abnehmen – dazu später mehr.
Karriere als Influencer: Ausbildung und Voraussetzungen
„Ist Influencer ein Beruf?“ – diese Frage hörst du meistens von Menschen, die dieser Tätigkeit eher kritisch gegenüber stehen, weil es gar keine richtige Arbeit sei. Etwas wie eine spezielle Ausbildung zum Influencer in den sozialen Netzwerken gibt es tatsächlich nicht.
Das klingt jetzt vielleicht spießig: Es ist keine besonders gute Idee, sich nur auf seine Social Media Accounts zu verlassen, um als Influencer durchzustarten. Es gibt aber verschiedene Möglichkeiten, einen Beruf bzw. eine Ausbildung mit einer Tätigkeit als Influencer zu kombinieren.
Zum einen kannst du „was mit Medien“ machen: Ob Mediengestaltung, Kommunikationsdesign oder E-Commerce, in zahlreichen Bereichen erwirbst du Wissen und Fähigkeiten, die du für deinen Job als Influencer gebrauchen kannst.
Eine andere Möglichkeit ist es, die fachliche Ausbildung und deine Nische als Influencer zu vereinen. Wer könnte besser über Fitness-Themen sprechen als ein Fitness-Trainer? Wer kann seinen Followern bessere Tipps zur Fotografie geben als ein Fotograf? Wer weiß besser, wie man Pflanzen am Leben hält, als ein Florist?
Es gibt im Bereich Influencer Marketing inzwischen auch viele Weiterbildungen und Zertifikatskurse, die dir die wesentlichen Basics vermitteln. Du lernst, wie Social Media Marketing funktioniert, wie du Kennzahlen auswertest, aber auch, wie du spannende Inhalte erstellst und neue Follower gewinnst. Dazu kommt praktisches Wissen zum Thema Videoschnitt und Bildbearbeitung.
Aber das Wissen über Marketing und erfolgreiche Social Media Strategien allein macht noch keinen Influencer aus dir. Auch von deiner Persönlichkeit hängt viel ab.
Wie wird man Influencer? Voraussetzungen für den Online-Erfolg
Du kennst die sozialen Netzwerke in- und auswendig, hast eine professionelle Kamera und bist ein Profi in Sachen Bildbearbeitung. Dein Instagram Account ist lange online und du hast schon eine ganz ordentliche Zahl Follower. Was jetzt noch fehlt? Du.
Was macht eine Influencerin aus?
Als Influencer musst du nicht nur ein Gespür für Trends haben und wissen, was deine Follower bewegt. Du musst über ein hohes Maß an Kreativität verfügen – denn schließlich möchten deine Anhänger nicht jeden Tag das Gleiche sehen.
Vor allem musst du aber auch ein bisschen Rampensau sein. Du musst dich damit wohlfühlen, nicht nur Produkte in die Kamera zu halten, sondern auch dich selbst immer wieder zu präsentieren. Der souveräne Umgang mit der Kamera erfordert Mut und eine gewisse Offenheit. Vor allem, wenn du deine Follower hinter die Kulissen schauen lässt, wo nicht immer alles perfekt ausschaut.
Leider musst du auch damit rechnen, dass sich jemand in deine Kommentarspalte verirrt, der Spaß daran hat, dich zu provozieren oder zu beleidigen. Damit musst du einerseits persönlich umgehen können, andererseits musst du dich vielleicht öffentlich äußern – sei es, dass du Stellung beziehst oder deine Kommentarspalte „aufräumst“.
Am Ende ist ein wesentlicher Faktor für deinen Erfolg, dass du authentisch bist. Deine Follower lassen sich von dir inspirieren und gerade die junge Generation vertraut dir als Influencer.
Ein Blick aufs Konto: Wie viel verdienen Influencer?
Was machen Influencer eigentlich für einen Umsatz? Kann man davon leben? Die Frage nach dem Einkommen lässt sich nicht pauschal beantworten. Influencer ist ja kein Job, für den es einen Tarifvertrag gibt.
Grundsätzlich kannst du davon ausgehen, dass du umso mehr Geld verdienen kannst, je mehr Follower du hast. Die Megastars unter den Influencern verlangen schon mal mehrere Tausend Euro für einen Post.
Die meisten Influencer sind aber auf einem anderen Level unterwegs. Als sogenannter Micro Influencer mit maximal 20.000 Followern erhältst du für einen Post eher um die 100 Euro.
Influencer ist sicher kein Job, den du ohne großen Aufwand betreibst und der dich über Nacht reich macht. Der größte Teil der Influencer lebt nicht von den Einnahmen, sondern finanziert damit ein Hobby oder Reisen.
Selbst bekannte Influencerinnen wie etwa Julia Beautx, die mit Lifestyle Videos, Lifehacks und Hauls bekannt geworden ist, setzen auf weitere Jobs.
Professionelle Unterstützung: Agenturen für Influencer
Während du die ersten Schritte als Influencer noch gut allein hingekriegt hast, ist die Zusammenarbeit mit einer seriösen Agentur ab einem gewissen Punkt vorteilhaft. Denn dort sitzen Profis, die über Erfahrung und Kontakte verfügen. Eine gute Agentur steht dir unterstützend zur Seite und übernimmt einzelne Aufgaben für dich.
Das kann von der Kommunikation mit verschiedenen Brands über Unterstützung bei der Content Erstellung bis zur Beratung in finanziellen Angelegenheiten gehen. Die richtigen Experten an deiner Seite helfen dir, deine Reichweite zu erhöhen, indem sie kluge Strategien für deine Channels erarbeiten. Außerdem können sie dir helfen, neue Einnahmequellen zu finden und dich vor rechtlichen Problemen bewahren. (Verträge mit Kooperationspartnern können sehr lang und kompliziert sein).
Der Vorteil für dich: Je mehr Aufgaben du an die Agentur abgeben kannst, desto mehr Zeit hast du, dich auf deinen Content zu konzentrieren.