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So wirst du ein Alternative & Tattoo Model

© Adobe Stock | olly

Auf der Straße sehen dir die Leute oft nach? Deine Freunde beschreiben dich als „die mit den vielen Tattoos“? Cool! Das klingt, als hättest du das Potenzial zum Tattoo oder Alternative Model. Denn Menschen, die sich durch ihr Äußeres von der Masse abheben, sind für unglaublich viele Projekte total gefragt.

Wie du dein auffälliges Äußeres oder deine Tattoos nutzt und als Model arbeitest, verraten wir dir hier!

Wer ist ein Tattoo oder Alternative Model?

Mittlerweile haben viele erfolgreiche Models wie Cara Delevingne Tattoos und zeigen sie auch. Doch ein Tattoo Model sind sie deswegen noch nicht – denn beim Tattoo Model sind die Tattoos ein wirklich entscheidender optischer Faktor. Wer dich sieht, dem fallen deine Tattoos sofort ins Auge. Oder deine krasse Frisur oder deine Piercings. Oder einfach das Zusammenspiel aus allem.

Eine feste Grenze ab vielen Tattoos, Piercings oder mit welcher Haarfarbe du ein Tattoo oder Alternative Model bist, gibt es natürlich nicht. Stattdessen gilt die Devise: Je auffälliger, desto besser.

Viele Tattoos und Dreadlocks – egal, was dich von anderen unterscheidet: je auffälliger du aussiehst, desto interessanter bist du als Tattoo oder Alternative Model. (Foto: © Adobe Stock | Andrey Kiselev)

Wofür werden Tattoo und Alternative Models gebucht?

Tattoo und Alternative Models werden von völlig unterschiedlichen Auftraggebern für völlig unterschiedliche Projekte gebucht. Häufig sind es Werbeprojekte, in denen die auffällige Optik der Models für mehr Aufmerksamkeit sorgt. So wie du auch auf der Straße für Aufsehen sorgst, wenn die anderen Menschen sich deine Tattoos ansehen oder sich nach dir umdrehen.

Sogar für den High Fashion-Bereich wurden bereits Tattoo Models gebucht. Erinnerst du dich zum Beispiel an Rick Genest alias Zombie Boy? Das mittlerweile leider verstorbene Model hat eine unglaubliche Karriere gemacht. Als Kampagnengesicht für Thierry Mugler lief er mit seinen auffälligen Tattoos auf den ganz großen Laufstegen.

Besonders gut wirken Tattoos natürlich, wenn man sie unbedeckt sieht. Deswegen werden Tattoo Models häufig auch für aufreizende Projekte oder sogar für die Erotik Branche gebucht.

Für dich als Model ist es deswegen besonders wichtig, für dich selbst festzulegen, welche Projekte für dich infrage kommen und wo deine Grenzen liegen. In den 5 Schritten, die wir dir jetzt vorstellen, ist das deswegen auch der erste.

So wirst du ein Tattoo Model – 5 wichtige Schritte

Es gibt so viele verschiedene Nischen, in denen du als Model tätig sein kannst. Egal, wie unterschiedlich sie sind, eines gilt für alle: Jede Karriere verläuft anders. Deswegen gibt es nicht die „ultimativen 5 Schritte“, die dich garantiert zu einem berühmten Model machen. Sieh unsere 5 Schritte deswegen als Empfehlungen und Orientierung für deinen Einstieg ins Business. Und wenn sich zwischendurch überraschend ganz andere Möglichkeiten bieten – umso besser, oder?

Übrigens: Einen ersten Überblick über das Leben und die Arbeit als Model verschaffst du dir mit unserem Basic-Artikel.

1. Lege fest, wie du wahrgenommen werden möchtest

Deine Tattoos, deine Piercings, dein Stil – all das ist dein ganz persönliches Statement. Und genau deswegen Models wie du so begehrt bei Auftraggebern. Das heißt allerdings nicht, dass auch jedes Projekt wirklich zu dir passt. Versuche dir deswegen möglichst früh klar darüber zu werden, welche Projekte du dir wünscht und was gar nicht geht.

Du möchtest nicht aufreizend posieren? Das ist völlig okay. Es gibt bestimmte Botschaften, für die du nicht stehen möchtest? Auch das ist okay. Wenn du dir darüber frühzeitig im Klaren bist, kannst du es offen und selbstbewusst kommunizieren. So entstehen keine unangenehmen Situationen und deine Auftraggeber wissen, woran sie bei dir sind.

Viel Haut zu zeigen, gehört bei Aufträgen für Tattoo Models oft dazu. Überlege dir deswegen frühzeitig, wo deine persönlichen Grenzen liegen. (Foto: © Adobe Stock | Andrey Kiselev)

Übrigens: Wenn du besondere Hobbys oder Talente hast, solltest du das unbedingt auch bedenken. Machst du zum Beispiel leidenschaftlich gerne Yoga, kannst super tanzen oder spielst Saxofon? Das könnte dich für einige Auftraggeber noch interessanter machen. Überlege dir also, ob du deine Hobbys und Talente auch zeigen möchtest.

2. Erstelle deine Sedcard

Sobald du dich entschieden hast, welche Art Aufträge zu dir passen und womit du dich wohlfühlst, gehts los. Du bereitest dich darauf vor, dir erste Aufträge zu sichern.

Was bei einem normalen Arbeitsplatz das Bewerbungsschreiben und der Lebenslauf sind, das ist bei einem Model die Sedcard. Sie enthält Fotos von dir, mit denen mögliche Agenturen und Auftraggeber entscheiden, ob du für ihr Projekt interessant sein könntest.

Was eine Sedcard genau ist und wie du sie aufbaust, das erfährst du hier. Grundsätzlich gilt aber: Je professioneller deine Fotos wirken, desto besser sind deine Chancen auf Aufträge. Selfies, Urlaubsfotos oder Gruppenfotos scheiden aus.

Wenn du in eine professionelle Karriere anstrebst, solltest du also ein paar Euro investieren und zu einem Fotografen gehen. Achte dabei darauf, dass der Fotograf schon Erfahrungen mit Sedcards hat – am besten für Tattoo Models. Der Fotograf oder die Fotografin weiß dann genau, wie deine Tattoos oder deine Besonderheiten gut rüberkommen und was mögliche Auftraggeber anspricht. Hier kannst du auch gleich einbringen, was du dir in Schritt 1 überlegt hast. So vermitteln die Fotos auch wirklich genau das, was zu dir passt.

Wenn du dagegen erst mal nur in die Branche hereinschnuppern möchtest, genügen auch eigene Aufnahmen. Frage dazu am besten einen guten Freund oder eine gute Freundin, ob er oder sie ein paar Fotos mit dem Smartphone von dir macht. Wichtig ist, dass du nicht nur Fotos in besonderen Posen machst. Um dein Potenzial einschätzen zu können, benötigen Agenturen und Auftraggeber meistens auch zwei, drei schlichte Fotografien, die dich von vorne, von der Seite und in einer Nahaufnahme vom Gesicht zeigen.

Übrigens: Wenn du dich für professionelle Bilder vom Fotografen entscheidest, frag am besten auch gleich nach möglichen Kontakten. Oft haben Fotografen schon Connections in der Branche. Vielleicht kennt er oder sie ja jemanden, der nach einem Model wie dir sucht?

Zeig deine Tattoos: Bei den Fotos deiner Sedcard geht es nicht um tolle Posen, sondern um dich und deine Tattoos. Es sollte deswegen mindestens ein, besser mehrere Ganzkörperfotos dabei sein. (Foto: © Adobe Stock | patronestaff)

3. Melde dich bei Agenturen an

Die Fotos aus deiner Sedcard nutzt du, um dich bei einer oder mehreren Agenturen anzumelden. Wenn du noch kein Netzwerk in der Branche hast, sind sie deine Abkürzung zu möglichen Aufträgen.

Sucht ein Auftraggeber ein passendes Tattoo Model für sein Projekt, fragt er bei einer Agentur an. Die Booker der Agentur suchen dann in ihrer Kartei nach passenden Models. Nur wenn du in ihrer Kartei gelistet bist, hast du eine Chance auf den Auftrag.

Dein Vorteil: Agenturen sind immer auf der Suche nach neuen Alternative und Tattoo Models. Du musst sie also nur noch überzeugen, dass du das Zeug dazu hast. Dafür musst du allerdings zuerst einmal herausfinden, welche Agentur überhaupt zu dir passt. Denn Agenturen gibt es viele. Aber nicht alle arbeiten seriös.

Die wichtigsten Agenturen für Tattoo Models stellen wir dir hier kurz vor:

Tattoo Models

Wie der Name schon sagt: Die Agentur TattooModels hat sich ganz auf Alternative Models und Tattoo Models spezialisiert. Beim Scrollen durch die Kartei der Agentur verschaffst du dir also gleich einen kleinen Überblick über deinen Wettbewerb und kannst dich in deren Sedcards für deine eigenen Fotos inspirieren lassen. Aber abgucken ist natürlich verboten!

Ihre Mitglieder vermittelt die Agentur an völlig verschiedene Projekte. Als Models, Darsteller, Statisten oder Messehostessen. Eine tolle Gelegenheit also, dir eine zielgenaue Sichtbarkeit zu sichern.

Bewerben kannst du dich über das Bewerbungsformular direkt auf der Website. Dafür gibst du ein paar persönliche Daten, deine Maße und Infos zu deinen Tattoos an. Du gibst hier auch direkt an, für welche Art von Projekten du zur Verfügung stehst. Also zum Bespiel Porträt, Laufsteg, Fernsehen, Akt, Mode oder Tanzen.

Außerdem sendest du fünf Fotos aus deiner Sedcard mit: ein Porträt, ein Ganzkörperfoto von vorne, eines von links, eines von rechts und eines von hinten. Achte darauf, dass möglichst viele deiner Tattoos zu sehen sind und dein Stil gut rüberkommt.

Übrigens: Bei TattooModels wirst du in der Kartei unter deinem Modelnamen geführt. In der Tattoo Model Branche ist es üblich, dass Models sich einen Künstlernamen geben. Das deutsche Tattoo Model Jennifer Stoffregen zum Beispiel ist in der Branche unter JJ-Jenny bekannt. Aber Achtung: Bevor du dich für einen Künstlernamen entscheidest, prüfe gründlich, ob er nicht schon vergeben ist.

the-models

Die Agentur the-models ist eine gemischte Agentur für nahezu alle Nischen des Model Business, hat also auch Tattoo Models in der Kartei. Das hat den Vorteil, dass die Agentur einen breiteren Kundenstamm hat als eine spezialisierte Agentur.

Falls du dir schon eine große Fanbase in den sozialen Medien aufgebaut hast, bist du bei dieser Agentur übrigens besonders willkommen. Denn the-models ist auch als Influencer Agentur tätig.

Bewerben kannst du dich auch hier ganz einfach über das Online-Formular. Dabei wirst du Schritt für Schritt durch die Bewerbung geführt, sodass du nichts Wichtiges vergessen kannst. Für deine Bewerbung benötigst du zudem mindestens zwei Fotos: ein Porträt und ein Ganzkörperfoto.

go models

go models ist in Deutschland, Österreich, Liechtenstein, der Schweiz und in England tätig. Als gemischte Agentur vermittelt sie Models aus nahezu allen Nischen und jeden Alters.

Bevor du dich bei go models bewerben kannst, musst du dir zunächst mit deiner E-Mail-Adresse einen Account anlegen.

Das Besondere an der Agentur: Die Agentur veranstaltet immer wieder Wettbewerbe unter ihren Models. Dabei senden die Teilnehmer und Teilnehmerinnen ihre Fotos zum Wettbewerbsthema ein und sichern sich damit die Chance auf einen kleinen Geldgewinn.

FAMEONME

Natürlich darf auch unsere eigene Agentur FAMEONME in dieser Auflistung nicht fehlen. Wir vermitteln seit über 15 Jahren unter anderem auch Tattoo Models und Alternative Models an völlig verschiedene Projekte. Das besondere bei uns: Wir besetzen auch sehr viele TV-Projekte. So hast du bei uns nicht nur die Chance auf Model-Aufträge, sondern auch auf Auftritte live im Fernsehen.

Bewerben kannst du dich ganz easy über unser Bewerbungsformular. Du verrätst uns nur genau die Informationen, die du mitteilen möchtest – uns überzeugen vor allem deine Bilder. Füge also gerne so viele Bilder wie möglich bei.

Übrigens brauchst du bei uns auch nicht unbedingt Erfahrungen vor der Kamera. Wir vermitteln auch Newcomer und unterstützen dich bei deinen Fragen rund um deinen Auftrag.

4. Mach auf dich aufmerksam

Ja, es ist wahr: Viele Models werden auch heute noch auf der Straße entdeckt. Darauf verlassen solltest du dich aber lieber nicht. Schließlich hast du heute wahnsinnig viele Möglichkeiten, deinem Glück einen kleinen Schubs zu geben. Und die solltest du nutzen!

Nutze soziale Medien

Insta und Co. sind heute ein echtes Sprungbrett für Newcomer Models. Mit coolen Fotos und Storys baust du dir Schritt für Schritt eine eigene Fanbase auf – und erreichst Menschen auf der ganzen Welt. So kann es gut passieren, dass Scouts oder Auftraggeber direkt auf dich aufmerksam werden und dich anschreiben.

Auf jeden Fall aber machst du dir schon einen Namen als Tattoo oder Alternative Model. Und wer weiß – vielleicht bist du ja auch die geborene Influencerin oder der geborene Influencer?

Nimm an Wettbewerben teil

Die Tattoo-Community ist mittlerweile so groß, dass es zahlreiche Wettbewerbe für Newcomer Models der Szene gibt. Seit einigen Jahren gibt es sogar eigene Miss und Mister Tattoo Wahlen – und das in den einzelnen Bundesländern, auf Bundesebene und auch in anderen Ländern.

In der Regel finden die Wahlen zu Miss Tattoo und Mister Tattoo auf Tattoo Conventions statt; dieses Jahr zum Beispiel in Hagen in NRW. Wer sich den Titel sichert, kann oft im nächsten Schritt an der Wahl zur Miss Tattoo Germany teilnehmen.

Aber selbst wenn du es beim Wettbewerb nicht aufs Treppchen schaffst, ist er trotzdem eine tolle Gelegenheit. Du findest heraus, wie es sich anfühlt, im Rampenlicht zu stehen und hast ganz nebenbei die Chance, von einem Model Scout entdeckt zu werden.

Neben den großen Miss und Mister Wahlen gibt es natürlich auch noch einige kleine Wettbewerbe. So wie die Wettbewerbe der Model Agentur go models. Auch manche Online Communities veranstalten Wettbewerbe, zum Beispiel zum Tattoo Girl des Monats. Halte also immer die Augen offen, ob du in deiner Community oder in den sozialen Medien einen Wettbewerb entdeckst, an dem du teilnehmen möchtest.

5. Bleib dir selber treu

In Schritt 1 hast du für dich entschieden, wie du als Tattoo Model oder Alternative Model auftreten willst. Schritt 5 ist dein Reminder, es auch so zu tun – und nicht anders. Auch nicht, wenn ein Auftraggeber dich explizit dazu auffordert. Wirklich erfolgreich bist du, wenn du authentisch auftrittst. Genau dafür werden dich deine Fans lieben – und je treuer deine Fans sind, desto erfolgreicher wirst du sein.

Übrigens gilt all das natürlich auch in deinem Alltag. Wenn du deinen Stil und deine Ausstrahlung nicht nur vor der Kamera, sondern auch auf der Straße verkörperst, machst du jeden Weg zum Catwalk. Und wer weiß: Vielleicht begegnest du ja doch irgendwann beim Einkaufen einem Scout, der dich entdeckt?

Über den Autor
Giuseppe Gennaro

Geschäftsführer, FAMEONME Casting GmbH

Giuseppe Gennaro studierte nach seiner Ausbildung zum Groß- und Außenhandelskaufmann Betriebswirtschaftslehre mit den Schwerpunkten Marketing und Kommunikation an der Westdeutschen Akademie für Kommunikation in Köln. Er war Stipendiat des EU-Förderprogramms „Leonardo da Vinci“ und betreute Marketing- und Kommunikationsprojekte für Renault, Gerolsteiner, FIFA und die Sparkassen-Finanzgruppe. Als Geschäftsführer von FAMEONME Casting ist Giuseppe Gennaro schwerpunktmäßig für die Projekt-Leitung (Werbung) sowie für Personal & Budgetierung verantwortlich.

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